Schuldenstand steigt auf 12,2 Millionen Euro

2023-03-08 14:23:11 By : Ms. Alice Meng

Rund 4,3 Millionen Euro will der Eigenbetrieb Wasserwerke Pohlheim in diesem Jahr unter anderem in die Erneuerung von Wasser- und Abwasserleitungen stecken.

Pohlheim (vb). Rund 4,3 Millionen Euro will der Eigenbetrieb Wasserwerke Pohlheim in diesem Jahr unter anderem in die Erneuerung von Wasser- und Abwasserleitungen stecken. Da dies teilweise über neue Kredite finanziert werden muss, wird der Schuldenstand des Eigenbetriebes voraussichtlich zum Jahresende von 9,5 auf 12,2 Millionen Euro steigen. Diese Zahlen stammen aus dem Wirtschaftsplan, den das Stadtparlament in seiner jüngsten Sitzung bei sieben Nein-Stimmen der CDU und vier Nein-Stimmen der SPD mehrheitlich beschloss.

Die für die Bürger wichtige Frage der Wasser- und Abwassergebühren hatte das Parlament bereits in der Dezember-Sitzung beantwortet. Seit 1. Januar gilt beim Wasser ein Preis von 2,28 Euro je Kubikmeter (inklusive Umsatzsteuer). Vorher waren es 1,85 Euro je Kubikmeter. Hier hatte die Betriebsleitung eine höhere Gebühr vorgeschlagen und dies mit der allgemein extremen Preisentwicklung, dem um 0,30 Euro gestiegenen Bezugspreis, den Pohlheim pro Kubikmeter an den Zweckverband Mittelhessische Wasserwerke zahlen muss, und den Defiziten bei der Trinkwasserversorgung in den Jahren 2019/20 begründet. Die Parlamentsmehrheit wollte aber die Bürger angesichts der hohen Inflation nicht zu stark belasten. Die Abwassergebühr stieg von 1,93 auf 2,11 Euro. Die Gebühr für Niederschlagswasser wurde von 0,55 Euro je Quadratmeter versiegelter Fläche auf 0,48 Euro gesenkt.

Für den Wirtschaftsplan wird mit einem positiven Jahresergebnis gerechnet. Im Erfolgsplan, der die laufenden Ausgaben darstellt, ist ein Überschuss von 410 000 Euro geplant. Mit dem Geld sollen Defizite aus Vorjahren abbezahlt sowie anstehende Investitionen mitfinanziert werden.

Der Vermögensplan, der diese Investitionen darstellt, ist dank der vorgesehenen neuen Kredite ausgeglichen. 1,8 Millionen Euro sollen neu aufgenommen werden, zusätzlich noch ein Darlehen über 1,7 Millionen Euro, das bereits 2022 genehmigt worden war.

Im Bereich Wasserversorgung sind Investitionen von knapp 1,6 Millionen Euro vorgesehen. Das größte Projekt ist die Erschließung der Baugebiete Hausen-Ost und »Hinter der Friedensstraße« in Garbenteich (200 000 Euro plus eine Verpflichtungsermächtigung für 2024 von 550 000 Euro). Je 260 000 Euro in diesem und im nächsten Jahr sind für die Erneuerung der Wasserleitungen im Alten Langgönser Weg in Holzheim vorgesehen. Neue Wasserleitungen westlich der Bahn in Garbenteich sollen 160 000 Euro kosten. 140 000 Euro sind für die Neuordnung der Wasserversorgung in der Gießener Straße in Watzenborn-Steinberg eingeplant. Dazu heißt es in den Erläuterungen, dass wiederkehrende Rohrbrüche in den vergangenen Jahren hohe Ausgaben wegen der Wasserverluste und für Reparaturen verursacht haben. Die Arbeiten seien durch die »teils sehr unübersichtliche Leitungsführung« erschwert worden. Dieses Problem will man nun angehen. 110 000 Euro soll die neue Wasserleitung in der Straße »Am Obertor« in Grüningen kosten.

Knapp 2,8 Millionen Euro sind für Investitionen in die Abwasserentsorgung eingeplant. Auch hier sticht die Erschließung der Baugebiete mit 450 000 Euro heraus. 1,6 Millionen Euro sollen 2024 ausgegeben werden. Weitere Projekte betreffen das Regenrückhaltebecken Schiffenbergstraße/Hausen-Ost (250 000 Euro), die Kanäle in der Schumannstraße (250 000 Euro) und der Gießener Straße (240 000 Euro, beide Watzenborn-Steinberg) sowie in der Schmiedgasse/Sackgasse in Dorf-Güll, der Steinbacher Straße/Alter Weg in Garbenteich und Untergasse/Am Jagdstock in Grüningen (je 200 000 Euro).